5 March 2024
Disclaimer: Das unten beschriebene Verfahren zur Demontage der Gewichte erfolgt auf eigene Gefahr, ich übernehme keinerlei Haftung für dabei entstehende Schäden. Jeder tut das auf eigene Gefahr. Wir haben uns das Maxxus Smartgym gekauft, weil wir es nach Auszug der Tochter zum Studium in deren Zimmer stellen wollten, und da sie in den Ferien nach Hause kommt, sollte das Zimmer nicht nach Fitnessstudio aussehen. Die flache Bauform ist tatsächlich sehr dezent, da das Gerät nicht in den Raum hineinragt, und es sieht auch mit der schwarzen Verkleidung recht elegant aus. Die Funktion ist ebenfalls super, es ist sehr laufruhig und stört bei Benutzung weder in den benachbarten Zimmern oder im Wohnzimmer darunter. Befestigung: ------------ Wir haben Fischer SX+ Duebel (S8x40) und 6er-Schrauben mit 6kant-Kopf verwendet, in unseren alten Massivziegeln von 1939 absolut ausreichend, laut Fischer-Tabelle 60kg Last pro Duebel. Da die Übersetzung bei Benutzung eines Zugs 1:4 und bei beiden 1:2 beträgt und 60kg-Blöcke enthalten sind, ist die maximale Belastung am Punkt des Seilzugs also 30 kg senkrecht von der Wand weg. D.h. selbst eine einzige statt 4 Schrauben würde das Gerät theoretisch halten. Man sollte unbedingt Schrauben mit Sechskantköpfen nehmen, um sie mit der Ratsche eindrehen zu können. Per Handschraubenzieher habe ich es testhalber zum Ende hin auch mal versucht, da hätte ich die Schrauben nicht bis zum Ende reinbekommen. Um die Last auf dem Boden zu verteilen, haben wir noch ein geleimtes Eichenholzregalbrett aus dem Baumarkt untergelegt (15cm tief, rechts und links ca. 10cm Überstand), da wir einen Dielenboden haben und bei den 4 Gummifüße die Belastung sonst nur auf 2 Dielenbrettern enstanden wäre. Transport: ---------- Das Gerät sollte in den 1. Stock, wiegt inkl. Gewichten aber 110kg. Die versprochene "Lieferung bis Aufstellort" (gekauft bei Otto) war insofern ein Witz als die beiden Hermes-Fahrer das Teil gerade mal durch die Terassentür ins Wohnzimmer bekamen und dabei schon den Rahmen beschädigten, weil sie vom Gewicht überfordert waren (verständlich). Um das Ding in den 1. Stock zu schaffen, haben wir daher die Gewichte demontiert und das geht so: 1) Das Gerät muss aus der Holzkoste befreit werden, bleibt dabei aber auf der untersten Holzplatte liegen. Man muss also nur den Deckel und die Seitenteile entfernen. Das geht, indem man mit Schraubenzieher und Zange die Metalllaschen gerade biegt, dann kann man den Deckel und die Seitenteile nach oben wegziehen. 2) Die Gewichte liegen auf einem Pappendeckel auf, so dass sie die Gleitstangen nicht nach unten durchdrücken. Darauf sollte man immer achten, dass der nicht verrutscht. 3) In der Anleitung befindet sich hinten die sogenannte "Explosionszeichnung", die schaut man sich gut an, dann versteht man, wie die Demontage funktioniert. 4) Als erstes schraubt man die Befestigungleiste ab, die die Gewichte fixiert. Das ist diese Leiste, die etwa auf Mitte der Gewichte an beiden Seiten am Rahmen befestigt ist. Die beiden kleinen Schrauben lösen, dann abheben, dabei zieht man die lange Schraube aus dem Gewicht heraus. 5) Nun das oberste Gewicht nach oben schieben, dabei werden die Seilzüge locker, und das braucht man, um gleich das Fußteil abschrauben zu können. Achtung: es kann dabei passieren, dass die Seile von den Rollen springen (oben oder unten), aber die kann man später leicht wieder draufheben. 6) Jetzt löst man parallel die Schrauben in den beiden Holmen, die das Fußteil (Nr. 01 in der Eplosionszeichung) fixieren und parallel dazu (damit es nicht verkantet) die Schrauben Nr. 43, die den silbernen Holm mit den Zahlen im Fußteil festhalten. Die muss man von der Unterseite lösen, also da wie die Gummifüße sitzen. Damit man mit einem Inbus-Schlüssel an die Schrauben in den Holm gut rankommt, schiebt man die Gewichte so nach oben, dass da eine Lücke auf Höhe der Schrauben entsteht 7) Hat man die Schrauben alle raus, kann man das Fußteil nach unten rausziehen. Dabei rutschen die beidenen silbernen Stangen und der silberne Holm aus dem Fußteil heraus. Das klappt nur, wenn die Seile genug spiel haben, darum muss man das oberste Gewicht hochschieben. 8) Hat man das Fußteil weit genug rausgezogen, "klappt" man es nach oben und legt es auf den beiden schwarzen Holmen an. Aus dem rechten Holm kommt ein Seil und verschwindet im Fußteil, das ist korrekt so. Siehe Foto (da ist es der linke, da bei der Re-Montage das Gerät auf dem "Gesicht" liegt, s.u.). 9) Jetzt kann man erst die beiden Ringe Nr. 33 und danach die Gewichte von den Stangen abziehen und irgendwo zwischenlagern. 10) Sind alle Gewichte runter, steckt man das Fußteil wieder auf und muss dabei zugleich die beiden Gleitstangen und den Holm die Öffnungen bugsieren, das ist nicht schwierig. 11) Nun erst das letzte Gewicht wieder runterziehen und die Seile auf Spannung bringen, dabei unten im Fußteil und an der Oberseite (wo mehrere Rollen nebeneinander liegen) kontrollieren, dass die Seile in den Rollen verlaufen und nicht daneben. 12) Jetzt das Fußteil und den Holm wieder festschrauben und danach die silbernen Ringe Nr. 15, die auf den Gleitstangen oben dafür sorgen, dass die Flaschenzugrollen nicht oben anstossen können, lösen und runteschieben bis auf das Gewicht und dort fixieren. So kann das Gewicht beim Transport nicht verrutschen, da es nun durch diese Ringe und die Spannung auf dem Seilzug fixiert ist. 13) Nun wiegt das Gerät nur noch 50kg und kann von 2 Leuten problemlos durchs Treppenhaus transportiert werden, da man es auch gut anpacken kann. 14) Richtige Ablage am Montageort: Man legt das Gerät aufs "Gesicht", d.h. die Zahlen auf dem silbernen Holm zeigen auf den Boden, und mit dem Fußteil an die Wand, so dass man es am Kopfteil anheben und aufstellenkann. Dann steht es richtig an der Wand. ACHTUNG: Das Verstellteil am silbernen Holm (Nr. 06) ragt auch ohne eingeschraubten Griff heraus, so dass man das Gerät nicht einfach so auf den Boden legen kann. Man muss Platten etwa in Dicke einer Küchenarbeitsplatte unterlegen, so dass das Gerät am oberen Ende auf beiden schwarzen Holmen aufliegt. Am unteren Ende möglichst ein durchgehende Platte verwenden, darauf liegen dann die schwarzen Holme auf und man kann das Pappteil wieder unterlegen, das unter den Gewichten angebracht war. Die Platten sollten aber nicht zu breit sein, also nicht bis zum silbernen Holm gehen, denn der muss schweben, damit das Verstellteil Nr. 06 nun genug Abstand vom Boden hat. Ohne den Griff Nr. 24 verrutscht es übrigens beim Aufstellen, daher am besten mit einer Schnur befestigen. 15) Nun setzt man die Gewichte wieder ein (ja, erst einsetzen, dann erst Anzeichnen, weil je nach Boden das Gerät mit Gewichten gut 1/2 cm tiefer liegt). Dazu erst die silbernen Ringe Nr. 15 wieder hochmontieren, sonst kann man das oberste Gewicht nicht hochschieben und die Seile nicht entspannen. Dann Fußteil abschrauben, Pappteil unterlegen, Gewichte einzeln aufschieben, Gummiringe Nr. 33 am Ende nicht vergessen, wieder zusammenschrauben, dabei Seile auf Rollenlauf prüfen. 16) Trotz der Gewichte kann man das gesamte Smartgym am Kopfende gut anheben, einmal auf den Oberschenkeln ablagern, umgreifen und aufstellen, sogar als Einzelperson. Einer hält das Gerät (obwohl das gut alleine steht), der andere zeichnet die Bohrlöcher an. Man kann das Gerät durch leichtes Kippen auf die Füße rechts oder liks stellen und dann durch Drehen gut in der Position verändern, wenn man zu nah an der Wand ist o.ä. Wer wie wir das Problem mit bröseligen Fugen hat und unbedingt Ziegel treffen muss: die 4 Befestigungswinkel lassen sich jeweils einmal in der Höhe versetzen. So trifft man hoffentlich 4x einen Massivziegel. Bei uns hat's geklappt :-) Außerdem lassen sich die Winkel nach hinten versetzen und stehen dann aus dem Gerät heraus. Gut, wenn man eine Fußbodenleiste hat, die man überbrücken muss. Falls die noch dicker ist, nimmt man kleine Holzstücken in der passenden Dicke, bohrt mit dem Holzbohrer ein sehr grosses Loch rein (10er) und klebt die mit Tesa Powerstrips an die Wand auf die Bohrlöcher. So kann man die Dübel noch sehen und die Schrauben richtig einstecken und die Holzstücke können dabei nicht verrutschen. 17) Gerät wieder hinlegen, Rückwand montieren, bohren, wieder aufstellen und Schrauben rein, fertig. Damit man an die unteren Schrauben gut herankommt, sollte man die Gewichte anheben (per *einem* Seilzug wegen der leichteren Übersetzung) und dann stabile Holzstücke (z.B. von so einem Ivar-Seitenteil) dazwischenstellen, dann hat man eine Lücke auf Höhe der Befestigunglaschen. Um mit der Ratsche einschrauben zu können brauchte ich ein Verlängerungsstück, das bei meinem Ratschenkoffer dabei war. Anbei noch 2 Fotos von dem demontierten Fußteil, bei einem Foto sind 3 Gewichte schon wieder draufgeschoben, man erkennt die Pappe darunter. Vielleicht habe ich irgendwo einen Schritt vergessen zu beschreiben, aber mit gesundem Menschenverstand ist das alles kein Hexenwerk. Was bei der ganzen De-/Montage gut erkennbar war: das ganze Gerät ist extrem stabil und hochwertig konsturiert. Viel Erfolg!